Großer Bedarf an industriellen Anlagen
Allein die weltweite Nachfrage nach PtX kann gemäß des in der Studie untersuchten Referenz-Szenarios bis zum Jahr 2050 Größenordnungen von 20.000 Terrawattstunden (TWh) oder mehr erreichen – das entspräche in etwa der Hälfte der heutigen weltweiten Nachfrage nach Rohöl. Diese Menge würde einen großen Bedarf an industriellen Anlagen auslösen. Dazu gehören etwa Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung und Anlagen zur Herstellung flüssiger Kraft- und Brennstoffe. „Die PtX-Produktion würde überwiegend in Ländern stattfinden, die im Hinblick auf Wind- und Solarstromproduktion bessere Bedingungen als Deutschland bieten. Dennoch wirkt sie sich auch auf die heimische Wirtschaft positiv aus, da diese bei wichtigen Schlüsseltechnologien bereits heute führend ist“, so Perner.
Für Deutschland ergeben sich so laut Studie zusätzliche Wertschöpfungseffekte in Höhe von jährlich insgesamt rund 36,4 Milliarden Euro bis 2050. Im selben Zeitraum würden hierzulande insgesamt bis zu 470.000 neue Arbeitsplätze insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau geschaffen. Ein wichtiger Beschäftigungseffekt, gerade im Hinblick darauf, dass im Zuge der Energiewende in Deutschland anderswo Arbeitsplätze wegfallen könnten.
„Durch den Aufbau neuer Industrien bieten sich aber auch für PtX-Erzeugerländer große Chancen. Gerade für entwicklungsbedürftige Regionen, aber auch für Schwellenländer, könnten sich dadurch neue Entwicklungsperspektiven ergeben“, so Perner. Zudem verschaffe der Export erneuerbarer Kraft- und Brennstoffe auch jenen Ländern eine zusätzliche Perspektive, die gegenwärtig vor allem fossiles Öl und Gas ausführen.